Schloss Berlepsch (Foto: jodrexel . Creative Commons)
Schloss Berlepsch (Foto: jodrexel . Creative Commons)
Schloss Berlepsch
Karte

Schloss Berlepsch

Berlepsch 1
37218 Witzenhausen
T 05542.507010
F 05542.5070110
info(at)schlossberlepsch.de
www.schlossberlepsch.de

Öffnungszeiten Restaurants
Mi - So/Feiertag ab 12 Uhr (Küchenschluss 21 Uhr)

Öffentliche Führungen
Mi - Fr 15 Uhr
Sa/So/Feiertag 12, 14, 16 Uhr

Geschichte

  • Anfang des 14. Jh. ließ sich die Familie Berlepsch nach der Zerstörung ihrer Stammburg Barlissen an der Werra nieder, wo sie bereits Güter besaß. Zunächst bewohnte sie das landgräflich-hessische Schloss Bischoffhausen oberhalb von Bischhausen (gehört heute zu Witzenhausen) auf dem Badenstein.
  • 1369 erhielt Arnold von Berlepsch vom hessischen Landgrafen Heinrich II. die Dörfer Hübenthal und Albshausen (heute Ortsteil von Witzenhausen), Hermannrode (heute Ortsteil von Neu-Eichenberg) und Grebenhain zu Lehen und die Familie wurde zu Erbkämmerern ernannt.
  • 1368 bis 1369 ließ Arnold von Berlepsch auf einer Anhöhe bei Hübenthal das "nuwe Hus Berleybischhin" als Gipfelburg bauen. Eine Wehrmauer mit Portal schloß die Nordseite der dreiflügeligen Anlage ab.
  • 1392 (nach dem Tod von Arnolds Sohn Hans von Berlepsch, der kinderlos blieb) brachte sich der Burgmann Thilo von Berlepsch aus Ziegenberg gegen den Willen des Landgrafen in den Besitz der Burg.
  • 1400 wurde die Burg von hessischen Truppen zerstört und wieder aufgebaut.
  • 1461 wurde der Ritter Sittich von Berlepsch mit der Burg belehnt. Er ließ die Burg mit starken Mauern, Türmen und Zwingern befestigen.
  • 1593 wurde der Treppenturm mit Renaissanceportal errichtet.
  • Im Dreißigjährigen Krieg plünderten und brandschatzten Tillys Söldner 1623 das Schloss, 1625 plünderten Wallensteins Truppen und 1631 wurde es noch einmal von Tillys Truppen verwüstet. Neben diesen suchten auch die Truppen Aldringens sowie Fuggers das Gebiet um 1631/32 heim, plünderten Dörfer und das Schloss Berlepsch. Richard von Berlepsch berechnete den Schaden auf 2813 Taler. Nachdem im Frühjahr 1632 Heerscharen Braunschweigs und Hessens im Gebiet der Leine und Diemel gegen Gottfried Heinrich zu Pappenheim kämpften, nahm dieser Richard von Berlepsch wegen nicht aufgebrachter Zahlungen als Geisel gefangen. Zwei Jahre nach seinem Freikauf starb Richard 1635. Ländereien konnten nicht bestellt werden, Gebäude der Güter und Vorwerke waren teilweise zerstört. Berlepsch, Ellerode, Hübenthal und der Hof zu Gladebeck waren völlig eingeäschert worden. Die Schuldenlast der Familie von Berlepsch betrug 48000 Taler, während der Krieg andauerte. 1636 zog ein kaiserliches Heer von Göttingen aus durch die Ländereien und provozierte Kämpfe bei Wendershausen, ein Jahr später wüteten die Kroaten.
  • Aus dem 18. Jh. stammt der Schlosspark, er weist Merkmale des Englischen Landschaftsgartens auf. In ihm befindet sich knapp unterhalb westlich der mittelalterlichen Umfriedung die Schlosskapelle.
  • Am 14. August 1801 besuchte Goethe Schloss Berlepsch.
  • 1881 bis 1894 gaben Graf Karl von Berlepsch und ab 1893 sein Sohn Hans dem Schloss durch umfassende Umbauten und Veränderungen seine heutige Gestalt als Schloss. Diese Änderungen sind beispielhaft für die späte hannoversche Neugotik und wurden vom Architekten Gustav Schönermark geplant. Der Ornithologe Hans von Berlepsch richtete auf dem Schloss eine vogelkundliche Sammlung ein. Karl von Berlepsch versammelte von Zeit zu Zeit einen Kreis bekannter Dichter auf dem Schloss.
  • Nach 1945 wurde das Schloss Berlepsch von Hubertus von Berlepsch in ein Hotel mit Restaurant umgestaltet.
  • In den 1950er/60er Jahren diente das Schloss mehrfach als Film-Drehort, u.a. für Edgar-Wallace-Filme mit dem Schauspieler Tilo von Berlepsch.
  • 1980 wurde das Hotel und Restaurant geschlossen weil Hans-Sittich Graf von Berlepsch auf dem Schloss das Sannyasinzentrum Arvind für die Anhänger von Bhagwan gründete, das aber 1982 wieder aufgelöst wurde.
  • In den folgenden Jahren mieteten die Bhagwananhänger als Lebensgemeinschaft Wohnungen in dem Rittergut Hübenthal, das der Familie Berlepsch gehörte. Die Baghwananhänger sorgten für den Umbau und die Restaurierung der ehemaligen Stallgebäude und Scheunen. Sie gründeten den Mandir-Verein, der im Jahr 2005 den zwölfeckigen mit Marmor ausgekleideten Meditationsraum ankaufte. 35 Mitglieder der Baghwananhänger gründeten am 31. Oktober 2007 die Genossenschaft Parimal Gut Hübenthal e.G., die 2014 über 90 Mitglieder hatte.
  • 2011 hat Baron Fabian von Berlepsch die Geschäfte von seinem Vater übernommen und versucht seitdem, das Schloss mit neuem Leben zu erfüllen. Als touristische Angebote gibt es neben zwei Restaurants (Berlepscher Tafelrunde, Schlosstaverne) sowie Übernachtungmöglichkeit im Gästezimmer "Graf Sittich" auch Schlossführungen mit kleinen Ausstellungen aus dem Familieninventar der Berlepsch sowie Veranstaltungen wie die Berlepscher Festtage oder den Mittelalter-Weihnachtsmarkt.

Quelle: Wikipedia